Anlegefühler: so messen Sie richtig

Anlegetemperaturfühler helfen Ihnen, die Oberflächentemperatur glatter oder gewölbter Oberflächen zu messen. Meist sind Oberflächenfühler als Platin-Widerstandsfühler ausgelegt, z.B. Pt1000 oder Pt100 Anlegefühler. In diesem Beitrag erfahren Sie, worauf Sie bei so einer Messung achten müssen.

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Invasive vs. nicht-invasive Messung 

Oberflächen- oder Anlegetemperaturfühler messen die Temperatur nicht-invasiv. Sie haben also keinen Kontakt mit dem Medium, sondern messen die Oberflächentemperatur eines Objektes, also z.B. eines Rohres oder Wärmetauschers. Also haben sie auch keinen Einfluss auf den Fluss des Mediums. Gegenüber der invasiven Messung ist die nicht-invasive Messung ungenauer, da indirekt, und sie ist natürlich auch träger. Deshalb werden Anlege- oder Oberflächenfühler häufig für reine Überwachungsfunktionen eingesetzt. Da ist man nicht auf schnelle Ansprechzeiten oder hohe Genauigkeit angewiesen.

Der große Vorteil: Beim Rohranlegefühler müssen Sie den Prozess nicht öffnen müssen – anders als beim Einschraubfühler. Es gibt also keine Dichtstellen; die Montage ist dadurch vergleichsweise einfach. 

Skizze Pt100 in Zweileiter-Schaltung

Oberflächenfühler sollten isoliert werden

Ein wesentlicher Nachteil dieser Messmethode liegt darin, dass die Umgebungstemperatur einen großen Einfluss auf die Messung hat – Sie müssen einen Anlegefühler also gut von der Umgebung abschirmen und ihn ordentlich isolieren. Außerdem sollten Sie sicherstellen, dass der Rohranlegefühler einen guten thermischen Kontakt zum Messobjekt hat. Hierfür wird häufig Wärmeleitpaste verwendet, die den Wärmeübergang zum Fühler verbessert.

Bei geringen Rohrdurchmessern kommt oft nur ein Anlegefühler in Frage, denn eine invasive Messung funktioniert nur dann gut, wenn der Temperaturfühler ausreichend tief ins Medium eintaucht. Und genau das ist bei kleinen Rohren oft nicht möglich – da ist der Anlegefühler im Vorteil.

Temperaturgrenzen der Oberflächentemperaturfühler

Die Temperaturgrenzen werden in der Regel vom Werkstoff des Anschlusskabels gesetzt. Zwar mag das Messelement selbst hohe Temperaturen verkraften. Doch das Anschlusskabel ist das schwächste Glied der Kette: es ist der gleichen Temperatur ausgesetzt wie das Messelement. Deshalb hängt der Temperaturbereich stark vom verwendeten Kabel ab.

Wenn Sie höhere Temperaturen mit einem Anlegefühler messen möchten, ist der Mantelfühler die beste Wahl. Er wird aus einem hochtemperaturfesten Edelstahl-Kabel gefertigt.

Berührungslose Verfahren 

Es gibt natürlich auch andere Messverfahren für Oberflächentemperaturen, wie z.B. Infrarot-Thermometer, auch Pyrometer genannt. Die haben ein schnelles Ansprechverhalten und können gut bei bewegten Objekten eingesetzt werden. Das Messverfahren ist aber eine Wissenschaft für sich.

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Jörg Gibietz
Geschäftsführer
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